Vereinsfahrt an die Mosel

Der Start in Kirchlengern… und weitere Bilder

In drei Tagen an die Mosel

Auf der Rückfahrt von der RTF in Niedermehnen haben wir bei herrlichem Sonnenschein eine Pause in der Eisdiele in Tengern eingelegt. Bei einem Cappuccino meinte plötzlich jemand, dass wir doch mal wieder eine Etappenfahrt machen sollten. Schließlich zehren wir immer noch von den vergangenen Fahrten nach Tännesberg, Trebendorf oder Hollfeld. Warum nicht mal in drei Etappen an die Mosel fahren. Als Termin kam nur das verlängerte Wochenende nach Fronleichnam vom 19.06. bis 22.06. infrage.

Am 19. Juni um 8.00 Uhr starteten wir (Bernd, Frank, Ulli, Jürgen und Gabi) in Kirchlengern, Auf der Worth. Begleitet wurden wir von Antje und Ingrid im Versorgungsbulli. Das Wetter war an diesem Morgen leider nicht so toll wie an dem Tag, als wir in der Eisdiele uns zu der Fahrt entschlossen hatten. Bei vollständig bedecktem Himmel, leicht diesig und nur 11º Celsius kamen wir trotzdem gut voran.

Die Strecke führte über Enger, Jöllenbeck und Dornberg zum Teuto. Die erste Bergwertung folgte bei Peter auf’m Berge. Danach ging es flach weiter über Steinhagen, Ummeln nach Verl. Im Windschatten von Bernd war der Wind nur schwach, so dass wir gut folgen konnten. Trotzdem brauchten wir nach 55km in Verl eine Pause. Gerne wären wir in ein Cafe oder in eine Bäckerei zum zweiten Frühstück eingekehrt. Doch außer einem Stehtisch in einer Tankstelle war nichts zu finden.

Nachdem wir uns etwas aufgewärmt hatten, ging die Tour weiter über Delbrück, Salzkotten und Büren nach Brilon. In Delbrück konnten wir gerade noch der Fronleichnamsprozession ausweichen. Hinter Salzkotten schien die Umgebung zwar weiterhin flach, doch in Richtung Büren spürten wir schon die ersten Ausläufer des Sauerlandes. Durch das sehr schöne Almetal erreichten wir gegen 13.30 Brilon. Da wir inzwischen doch etwas durchgefroren waren und gut in der Zeit lagen, brauchten wir etwas warmes. Da kam das Restaurant Jägerhof am Marktplatz gerade recht.

Gut gestärkt und bei leichtem Niesel haben wir anschließend die letzten 60 km in Angriff genommen. Von jetzt an waren wir im „Land der tausend Berge“, d.h. es ging mehr oder weniger ständig rauf oder runter. Über Olsberg, Gevelinghausen, Epe und Siedlinghausen ging es nach Winkhausen. Dazwischen lag das Große Bildchen mit einer Höhe von 702m und einer maximalen Steigung von ca. 8%. Von Winkhausen bis zu unserem Tagesziel Saalhausen war es jetzt nicht mehr weit. Im Tal der Lenne fuhren wir durch Schmallenberg und rollten dann locker aus bis zum Tagesziel, wo wir schon von Ingrid und Antje erwartet wurden. Im Hotel Flurschütz in Saalhausen haben wir uns zuerst mal Kaffee und Kuchen gegönnt und als Sahnehäubchen einen Willie.

Pünktlich um 10.00 Uhr starteten wir am nächsten Tag in Saalhausen. Es war immer noch bedeckt und viel Grau am Himmel, im Laufe des Tages sollte es aber besser werden. Viel Zeit zum gemütlichen Einrollen blieb nicht. Schon auf den ersten 5km mussten wir über den Steinberg. Es waren kurze aber knackige Rampen von bis zu 11% zu überwinden. Auf den nächsten 50km folgte ein ständiges Auf und Ab, so dass wir zeitweise auch die ganz kleinen Gänge einlegen mussten. Die Strecke hatten wir übrigens am PC über den „Quäl dich-Tourenplaner“ geplant. So kam es, dass wir auf kleinen Nebenstraßen und Wirtschaftswegen Höhenmeter um Höhenmeter sammelten. Vorbei an Waldbröl kamen wir gegen 14.00 Uhr nach Schladern. Hier war es Zeit für eine zünftige Mittagspause. Jürgen brauchte zum Auftanken eine große Portion Kartoffelsalat mit zwei Riesenbockwürsten und eine Cola, während die anderen sich mit einem Stück Kuchen und Cola zufrieden gaben. Als Jürgen fast fertig war, musste er das Essen kurz unterbrechen, um das stille Örtchen aufzusuchen. Bei seiner Rückkehr war plötzlich die restliche Bockwurst weg. Trotz intensiver Nachfrage konnte der Verbleib bis heute nicht aufgeklärt werden.

Mit vollen Kohlenhydratspeichern nahmen wir die nächsten Auf-und-Ab’s in Angriff. Die Strecke führte über Weyerbusch und Flammersfeld nach Oberlahr, von wo wir dem Flüsschen Wied bis Waldbreitbach folgten. Es war ein sehr schöner Streckenabschnitt, flach, guter Asphalt mit vielen Kurven. Die letzten 200 Höhenmetern vor Augen bis zu unserem Tagesziel Bad Hönnigen haben wir in Waldbreitbach die Gelegenheit für einen Cappo mit einem Stück Kuchen genutzt. Hier die Daten der zweiten Tagesetappe: 142 km, 1.640 Höhenmeter, Durchschnitt in Fahrt: 22,6 km/h, Fahrzeit: 6¼ Stunden, Pausenzeit: 2 Stunden.

Der Vollständigkeit halber zu Bad Hönnigen: Der Ostwestfale würde sagen: Muss ich nicht wieder hin.

Der letzte Tag unserer Fahrt und endlich Sonne. Zunächst ging es mit der Fähre über den Rhein. Wir sind dann über Niederzissen weiter Richtung Nürburgring gefahren. Spätestens als wir bei Kempenich auf die B 412 mussten, wurde uns klar, dass der Nürburgring nicht mehr weit sein konnte. Ein Racer folgte dem anderen, als Radfahrer fühlte man sich etwas deplaziert. Wir haben durchgehalten und schließlich in Adenau an der „Blauen Ecke“ die Anfahrt der Besucher des 24-Stundenrennens genossen. Bernd hat uns dabei aus seinem früheren Leben als Motorradfahrer erzählt. Fast zu jeder Kurve konnte er sagen, wann, mit welchem Moped und welchen Kumpels er hier unterwegs war.

Von Adenau aus haben wir uns noch einmal ins Getümmel gestürzt und sind zu Start und Ziel gefahren, dann aber nach links abgebogen. Schlagartig war wieder Ruhe eingekehrt und wir konnten die schöne Landschaft, das schöne Wetter und die überwiegend guten Straßen ungestört genießen. Über die Höhen der Eifel ging es nun nach Süden Richtung Mosel. Gerne hätten wir es bei der Abfahrt ins Moseltal richtig rollen lassen. Ein Wohnmobilist hat uns diesen Zahn jedoch gezogen. Sehr gemütlich und vorsichtig zuckelte er die wunderbare Abfahrt nach Cochem. In Cochem angekommen hatte Jürgen den ersten und letzten Platten der ganzen Tour. Es waren so viele Leute hier unterwegs, dass er kaum Platz fand, einen neuen Schlauch einzuziehen. Von Cochem nach Löf sind wir auf dem Moselradweg gefahren. Hier ging es zwar flussabwärts, der Gegenwind fühlte sich jedoch so an, als ginge es ständig bergauf. Auf diesem letzten Stück unserer Tour hatte sich noch ein Radfahrer unserer Gruppe angeschlossen und unseren Windschatten schätzen gelernt.

In Löf hatten Ingrid und Antje unsere Ankunft bestens vorbereitet. Mit Blick auf den Rhein konnten wir ein frisch Gezapftes genießen. Die Daten des letzten Tages: 119 km, 1.650 Höhenmeter, Durchschnitt in Fahrt: 22,3 km/h, Fahrzeit: 5 Std. 20 Min., Pausen: 3 Std. 10 Min.

Zum Schluss möchte ich mich bei allen Teilnehmern/in bedanken für eine rundum gelungene Tour, insbesondere bei Ingrid und Antje mit dem Versorgungsbulli, die immer da waren, wenn wir sie brauchten.


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