Am Montag den 28.09.1981 trafen sich einige Radsportinteressierte aus dem Bünder Umland und Kirchlengern. Sie gründeten den Rad Touristik Club-Kirchlengern, einen reinen RTF-Verein (Rad-Touren-Fahrten Verein). In diesem sollte ausschließlich Breitensport betrieben werden. Vom hochleistungsorientierten Radrennsport distanzierte man sich.
Der Name „RTC Kirchlengern“ war schnell gefunden. Die Vereinsfarben wurden „Grün-Weiß-Schwarz“, der „RTC Kirchlengern“ war geboren (Bild Nr.1). Hans-Jörg Mooshage wurde 1. Vorsitzender (Bild Nr.2) des neugegründeten RTC. Dieses Amt bekleidete er bis 1994. Von 1994 bis 1995 hielt Edgar Edwards (Bild Nr.3) dieses Amt inne. 1995 bis 2002 leitete Gerhard Reinhard (Bild Nr.4) den Verein. 2002-2010 folgte Ullrich Hempelmann (Bild Nr.5). 2010 wurde Edgar Edwards zum zweiten mal nach 1994 zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Dies ist er auch aktuell. Seit 1983 im Verein: damit ist er das dienstälteste Mitglied (Bild Nr.6).
Um ein ausreichendes Startbudget zu haben, zahlte jedes Gründungsmitglied 100,- DM auf das Vereinskonto ein. Die Eheleute Edwards ließen anstelle einer Einlage einen Vereinswimpel anfertigen (Bild Nr.7). In der Öffentlichkeit trat man in eigens angefertigten Trikots in den Vereinsfarben auf, beflockt mit dem Namen „RTC Kirchlengern“ (Bild Nr.8&9). Da aber auch vor der Radsportmode die Moderne keinen Halt macht,wurden 1994 die Woll-Trikots durch bunte Synthetiktrikots ersetzt (Bild Nr.10&11). Die Mitgliederzahl des Vereins wuchs stetig und damit alle Fahrer/-innen bei Veranstaltungen in gleicher Kluft auftreten konnten, wurden 1999 neue Trikots im ähnlichen Design aufgelegt (Bild Nr.12&13). Seit 2005 sieht man die RTC`ler im jetzigen aktuellen Trikot, allerdings wieder in den traditionellen Vereinsfarben „Grün-Weiß-Schwarz“ (Bild Nr.14,15,16&17).
RTC´ler in Trainingsanzügen sowie Präsentationsjacken mit Vereins-Logo gehören vor und während der Breitensportveranstaltungen seit langem zum gewohnten Bild (Bild Nr.18,19,20,21,22,&23).
Bereits in der 1. Saison 1981 wurden die etliche Pokale erradelt (Bild Nr.24). Nach 1982 war es fast selbstverständlich, dass der RTC bei den RTF´s landesweit als einels der drei fahrerstärkstenTeams ausgezeichnet wurde. Sogar eine eigene erfolgreiche Damenmannschaft gab es im Verein (Bild Nr.26). Damals existierten 7 Vereine im Radsport-Bezirk OWL, aktuell sind es 40 Vereine.
Aufgrund der Einlagen der Gründungsmitglieder gab es auf dem Vereinskonto ein beachtliches Guthaben. So veranstaltete Der RTC Kirchlengern 1983 erstmals eine eigene RTF (Bild Nr.27&28). Diese war gleich erfolgreich. Seitdem wird nun mit Ausnahme von 1991 und 1992 jährlich in Kirchlengern eine RTF veranstaltet. 250-450 Teilnehmern nehmen an dieser Traditionsfahrt mit Strecken von 42-150 km teil. Die RTF „Zur schönen Aussicht“ ist über die Bezirksgrenzen hinaus sehr bekannt und beliebt. Teilnehmerrekord bedeuteten ein 750 Fahrer starkes Teilnehmerfeld.
Anfang 1984 präsentierte sich der RTC stolz der Presse (Bild Nr.29). Er gab seine erste 3-Etappenfahrt bekannt. Das Ziel war Tännesberg in der Oberpfalz, ca. 25 km südlich von Weiden gelegen. Tännesberg ist heute die Patengemeinde von Kirchlengern. Diese Tour – ursprünglich eine lose Idee- wurde zu einer Wette. Ein örtliches Reiseunternehmen hörte von unserem Vorhaben, setzte sich umgehend mit dem RTC in Verbindung und meinte, dass diese Idee doch nicht ernst gemeint sein könnte: eine Strecke von 560 Km in drei Tagen- zu lang, zu bergig aufgrund des Streckenprofils, unmöglich. Das Reiseunternehmen wettete um ein 50L Bierfaß, daß wir das nicht schaffen würden. Konnten wir da „Nein“ sagen? Erschwerend kam hinzu, daß wir den Marktplatz in Tännesberg bis Samstag 16 Uhr erreicht haben mußten. Die Wette galt (Bild Nr.30). Am Donnerstag den 12.Juli 1984 um 5:00 starteten mit 7 Fahrer des RTC´s gen Süden (Bild Nr.31). Die Etappenziele waren Bimbach/Fulda nach 250 Km, Hollfeld/Fränkische Schweiz nach180 Km pedalierens und schließlich Tännesberg (130 km Fahrstrecke). Am Samstag um 15:30 erreichten wir tatsächlich erschöpft aber glücklich das Ziel! (Bild Nr.32). Wir trauten unseren Augen nicht, als wir auf den Marktplatz zufuhren: eine große Menschmenge aus Tännesberg, Kirchlengern und der örtlichen Blaskapelle empfing uns. Mitten auf dem Platz stand ein Tisch mit Bier (Bild Nr.33). Da man aber kein 50 l für uns organisieren konnte, gab es zwei 30L Fässer, also 10l extra! Das 1. Fass wurde gleich auf dem Marktplatz geleert (Bild Nr.34), das 2. einen Tag später in geselliger Runde bei einer deftigen Brotzeit (Bild Nr.35). Seither war diese Etappenfahrt ca. 20 Jahre ein fester Saisonhöhepunkt des Vereins. Jedes Jahr wurden die RTC`ler genauso großartig empfangen wie beider Premierel (Bild Nr.36). Zweimal wurde die distanz auch nonstop in 24 Stunden bewältigt! Die stärkste Mannschaft, die jemals diese Tour bestritt, war 1993 mit 16 Fahrern und 4 Begleitern unterwegs (Bild Nr.37).
1985 organisierte der RTC ein gemeinsames Abradeln und ein gemütliches Beisammensein mit den ansässigen Radsportvereinen aus dem Kreis Herford (Bild Nr.38).
Im Laufe der Jahre wurden auch andere Ziele in Etappen angefahren: 1986 Trollhattän in Schweden 1000 Km in 6 Etappen (Bild Nr.39&40), 2005 und 2006 Trebendorf in der Lausitz (Bild Nr.41&42),2007-2009 Hollfeld in 3 Etappen mit insgesamt 580 Km (Bild Nr.43,44&45). Hollfeld kannten die Rennradler schon durch die Tännesberg-Traditionsfahrt. Der dort ansässige selbst radsporttreibende Hotelier Thomas Stößl (Bild Nr.46) fuhr selbst schon mit uns diese Tour von Kirchlengern nach Tännesberg. Er ist mittlerweile Ehrenmitglied unseres Vereins (Bild Nr.47). 2009 unternahm er mit Vereinsmitgliedern aus Kirchlengern eine Alpentour (Bild Nr.48&49).
1985 nahm der Verein mit 4 Fahrern zum ersten Mal an einem Marathon teil, dem 1. Oldenburger Radmarathon über 305 Km. Dieser war der 1. offizielle Radmarathon in Deutschland überhaupt. Unter 60 Startern aus ganz Deutschland waren vier des RTC (Bild Nr.50,51&52). In den Jahren wurden die Radmarthons immer populärer und anspruchsvoller. Die Vereinsmitglieder wagten sich auch an Strecken auf nationaler Ebene (Super Cup Serie). Auf internationaler Ebene bezwangen wie u.a. den Rhön Radmarathon in Bimbach bei Fulda. Diese Veranstaltung wird seit der Gründung des Vereins alljährlich über Pfingsten besucht und gehört auch heute noch zum festen Terminplan des RTC´s.
Auf internationalen Terrain meisterten Kirchlengeraner RTF´s in Holland, in Norwegen (Trondheim-Oslo nonstop,(Bild Nr.53), 560 Km und in Schweden die Vätternsee Rundfahrt 320 Km .(Bild Nr.54/55). 2009 nahmen Andrew Parker und Thomas Stößl vom RTC an der Tour Trans-Alp teil. Sie belegten einen beachtlichen 52. Platz in ihrer Altersgruppe (Bild Nr.56). Seit 2007 beteiligt sich der Verein über die Wintermonate auch an CountryTourenFahrten- Veranstaltungen (Bild Nr.57,58,59). Auch der New York Marathon wurde schon vom Vereinsmitglied Ullrich Hempelmann gelaufen. Einige Mitglieder bestritten den Hermanslauf. Länder wie die Schweiz (Bild Nr.60), Österreich (Bild Nr.61), Sizilien (Bild Nr.62), Schlesien (Bild Nr.63) oder sogar Kuba (Bild Nr.64&65) wurden schon von RTC´lern mit dem Rad bereist.
1994 richtete der RTC die Kreismeisterschaft im Radsport aus. Die Mitglieder der Radsportvereine des Kreis Herford fuhren in drei Disziplinen (Rundstreckenrennen, Bergzeitfahren, Einzelzeitfahren) und unterschiedlichen Altersklassen die Kreismeister aus.
Seit 1995 bietet der RTC eine „Permanente“ an. Es werden 2 Streckenlängen von 42 bzw. 75 km angeboten. Ungefähr 100 Teilnehmer nutzen jährlich diese Möglichkeit.
Gelegentlich freut sich der Verein auch über Schüler und Jugendliche in seinen Reihen. Manche schnuppern schon recht früh an so einem Rennrad (Bild Nr.66). Das jüngste Mitglied ist momentan mit 11 Jahren Ellen Mehle (Bild Nr.67,68). Wenn abzusehen ist, dass die Jugendlichen leistungsmäßig durch die RTF´s unterfordert sind, werden sie an Jugendarbeit im Rennsport betreibende Vereine weitergeleitet (Bild Nr.69&70) das Eigengewächs Andre Leyendecker nahm so 1992 an der Deutschen Meisterschaft im Straßenrennen in Kaiserslautern teil (Bild Nr.71,72,&73). Jennifer Edwards gewann 2005 die Bezirksmeisterschaft der weiblichen U17 in Gronau (Bild Nr.74).
Um sich für die kommende Saison fit zumachen, rollen sich Vereinsmitglieder regelmäßig im Frühjahr z.B. auf Mallorca ein (Bild Nr.75).
Aber auch tragische Unglücksfälle musste unser Verein beklagen: 1989 verunglückte unser 2. Vorsitzender Werner Baer auf einer RTF in Kassel. Er erlag 8 Jahre später seinen schweren Verletzungen. 1998 verunglückte mit unserem 2. Vorsitzenden Christian Bollmann auf einer Trainingsfahrt ein weiteres Mitglied tödlich. An dieser Stelle möchte der RTC auch an seine verstorbenen Mitglieder gedenken.
Beenden möchte der Chronist Edgar Edwards die Chronik an dieser Stelle zunächst mit dem von Günther Bollmann eigens kreiertem Vereinsgruß „Dreimal krumme Speiche“ .