Bericht im Elsestifte über unsere RTF

by Eddy/Elsestifte
on 04 Oktober 2021

An bei der tolle Bericht der Elsestifte über unsere RTF vom 19.09.2021, vielen Dank hierfür an die Redaktion:

"Unser Start ist pünktlich um 9:30 Uhr. So steht es in der An-

meldung, aber „so eng nehmen wir es damit nicht“, sagt Edgar 

Edwards, erster Vorsitzender des RTC Kirchlengern, der nach 

einjähriger Pause wieder zur Radtouristikfahrt „Zur Schönen 

Aussicht“ laden kann. Normalerweise ist die Startzeit bei sol-

chen RTF-Events jederzeit in einem bestimmten Zeitfenster 

möglich, aber was ist schon normal in Corona-Zeiten? Wer 

seine Startunterlagen an der Gesamtschule abholen will, zeigt 

erst einmal seine Impfunterlagen, ehe verwunderlich wenig, 

nämlich nur 9 Euro, als Startgeld gezahlt werden. Dann aber ab 

in den Sattel, Schuhe in die Pedalen einklicken und los geht's. 

Wir entscheiden uns für die mittlere der drei ausgewiesenen 

Routen, die alle der gut 150 Fahrer auf ihre Radcomputer ge-

speichert haben. 200 RTF-Schilder weisen daneben den Weg 

auf der Strecke – sicher ist sicher. 75 Kilometer und rund 

700 Höhenmeter zeigt das Streckenprofil an, wir radeln in 

Richtung Stift Quernheim, weiter nach Klosterbauerschaft 

und Dünnerholz.

Beim RTF zählt nicht das Tempo, hatten sie uns vorher ge-

sagt. Also freuen wir uns, als wir nicht alleine starten, son-

dern wir uns sofort innerhalb einer zwölfköpfigen Gruppe 

wiederfinden. Allerdings nur für 500 Meter, dann ist klar, dass 

wir zu langsam bzw. die anderen zu schnell sind. Ein kurzes 

Nicken und weg ist der Windschatten, also abreißen lassen, 

nicht jetzt schon die Kraft verschwenden, die später beim 

Anstieg an den Saurierspuren in Buer noch gebraucht wird. 

Wir radeln zu zweit weiter, genießen den Rückenwind, den 

Ausblick, die Strecke, die uns, auch wenn wir viele hundert 

Rennradkilometer genau hier pro Jahr fahren, größtenteils 

unbekannt ist. Wir sammeln zwei Freizeitfahrer ein, die mit 

normalen Tourenrädern unterwegs sind, ehe uns von hinten 

eine sechsköpfige Gruppe aus Herford erreicht. Seit andert-

halb Jahren konnten sie ihrem RTF-Hobby nicht nachgehen, 

konnten nur alleine oder in der Gruppe, nie aber so perfekt 

organisiert wie jetzt, hier, radeln. Wir fahren ein paar Kilo-

meter miteinander, quatschen, genießen den Windschatten 

und müssen dann doch wieder abreißen lassen. Dabei sehen 

wir uns schon ein paar Minuten später, bei Kontrollpunkt No1, 

der eher eine perfekte Verpflegungsstation ist. Eierwaffeln, 

Rosinenbrötchen, Obst, Wasser und Elektrolyte bringen ver-

brauchte Energie hier in Großaschen zurück, ehe wir in Rich-

tung Riemsloh aufbrechen. Die kleinen RTF-Pfeile weisen uns 

den Weg, wir fragen uns, wer da all die Schilder angebracht 

und all das hier geplant und organisiert hat. Besser, bis ins 

letzte Detail, geht es nicht. So langsam nehmen die Höhen-

meter zu, wir lassen die Kirche in Buer links liegen, rasen mit 

Tempo 50 runter zu den Saurierspuren und wissen, dass jetzt 

der dickste Brocken, das härteste Stück kommt. Es geht über 

einige Kilometer rauf auf den Höhenzug, gute 250 Höhen-

meter und jede Menge Kehren. Von hinten fliegen ein paar 

Profis heran, man grüßt sich, scherzt kurz, dass wir mit 

Motor auch so schnell sein würden und dann sind sie schon 

wieder davon. Auch bei Kontrollpunkt 2 sahen wir sie nicht 

mehr; dafür aber weitere Freiwillige, die im kühlen Wind für 

Kaloriennachschub sorgten. 20 Kilometer noch, die Strecke 

von der neuen Mühle nach Kirchlengern sollten wir doch 

eigentlich kennen, aber auch hier haben es die Organisatoren 

vom RTC Kirchlengern geschafft, uns zugleich zu verwirren 

und zu erfreuen. Wir lernen tatsächlich viel Neues kennen, 

ehe wir nach gut drei Stunden wieder an der Gesamtschule 

sind. Bratwurst und Cola ordern, hinsetzen, fachsimpeln und 

wissen: das hier, das ist nicht unsere letzte RTF-Rundfahrt. 

Sondern der Anfang einer neuen Leidenschaft."